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Es werden Posts vom Juli, 2018 angezeigt.

Özil und Gündogan - Gescheiterte Beispiele von Integration?

Die Bilder der beiden Nationalspieler mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan haben eine Debatte über den aktuellen Zustand der Integration (von Fußballspielern) in Deutschland ausgelöst. In den letzten Sitzungen haben wir viel über den Sport und seine integrative Wirkung gesprochen, welche zum Gemeinschaftsgefühl der jeweiligen Mannschaft führen kann. Gerade deshalb ist das Treffen der beiden Nationalspieler mit dem türkischen Präsidenten in London ein Schlag für die Debatte um Integration. Bei dem Treffen verschenkten Özil und Gündogan das Trikot ihres jeweiligen Vereins an das Staatsoberhaupt, eines davon sogar mit der Widmung „Mit Respekt für meinen Präsidenten“. Die Bilder des Treffens wurden im Anschluss von der Regierungspartei AKP auf Twitter online gestellt. Diese ganze Aktion steht unmittelbar im Zusammenhang mit den vorgezogenen Präsidentschaftswahlen in der Türkei sowie der bevorstehenden EM-Nominierung. Viele Zeitungen titeln nun, ob diese beiden Fußballsp

Lösungsansätze zur Verteilungsfrage im bedingungslosen Grundeinkommen am Beispiel des Flüchtlingscamps "Azraq"

Einer der Hauptkritikpunkte am bedingungslosen Grundeinkommen ist, dass es bisher kaum übertragbare Erfahrungen aus Modellprojekten gibt, die Rückschlüsse auf die Umsetzbarkeit auf der technischen und sozialen Ebene geben. Denn um verlässliche Rückschlüsse aus den gewonnenen Modellprojekten gewinnen zu können, müssen die Verteil- und Organisationssysteme in einer gesamten Stadt oder sogar Region erprobt werden. Für diese bedeutet dies einen sehr hohen organisatorischen Aufwand und die Zusammenarbeit mit allen Unternehmen und Behörden der Region. Durch die Großbewegungen der letzten Jahrzehnte, wie der Globalisierung und Digitalisierung, ist es kaum mehr möglich, einzelne Regionen getrennt zu behandeln, da Banken, Versicherungen, internationale Arbeitgeber und auch nationale Sozialsysteme berücksichtigt oder ausgetauscht werden müssen. Eine Ausnahme aus den mittlerweile oft hochvernetzten Städten bilden Flüchtlingslager, die meist vom UN-Flüchtlingshilfswerk oder den beherbergenden S

Boykott der Fußball-WM durch Politiker?

Zu diesem Thema hat die Stuttgarter Zeitung einen Pro/Contra-Artikel veröffentlicht: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.pro-und-kontra-zur-fussball-wm-in-russland-sollen-politiker-die-wm-boykottieren.736ddd87-a467-4544-8f1a-8e3aa001a23c.html

Separatismus: Brexit

Separatismus ist innerhalb Europas schon seit einiger Zeit zu beobachten. Katalonien oder das Baskenland streben schon seit langem nach Autonomie. Auch Großbritannien entschied 2016 durch einen Volksentscheid, aus der Europäischen Union auszutreten. 2017 unterzeichnete Premierministerin May den Austritt und am 29.03.19 soll es nun so weit sein: Großbritannien wird aus der EU austreten. Welche Folgen das für die EU und vor allem für Großbritannien haben wird, ist noch nicht absehbar, dennoch werden Stimmen aus Großbritannien lauter, welche ein wirtschaftliches Defizit befürchten. Dazu kommt, dass Schottland ein neues Referendum befürwortet, um in der EU bleiben zu können. Sollte es nicht dazu kommen, werden sie ebenfalls ab März 2019 einen neuen Weg außerhalb des europäischen Binnenmarktes gehen müssen. Der Vorschlag der britischen Regierung hierzu wäre ein Freihandelsabkommen mit der EU. Ein Jahr lang hat man bislang über die Loslösung von der EU diskutiert, und schließlich kommt v

ARTE Doku zur alternativen Fußball-WM

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Der TV-Sender ARTE hat eine 30-minütige Dokumentation zu der alternativen Fußball-WM von CONIFA veröffentlicht: " Kicken für die Unabhängigkeit - Die alternative Fußball-WM ". Der Beitrag konzentriert sich hauptsächlich auf die Mannschaft aus Abchasien, einem kleinen Land am Schwarzen Meer, das sich 1992 von Georgien abgespalten hat und seitdem um seine weltweite Anerkennung kämpft. Der Beitrag beantwortet einige der Fragen, die wir uns im Seminar gestellt haben, und begleitet unter anderem auch einen Funktionär der CONIFA bei den Vorbereitungen kurz vor der WM in London. Vor allem interessant für alle die, die mehr über die CONIFA wissen möchten.

Das Motiv des Nationalismus in einer globalisierten Welt

Im Laufe dieses Semesters haben wir uns mit aktuellen politischen Themen auseinandergesetzt und Bemühungen unternommen, diese zu analysieren. Im Rahmen unserer Bilanzierung in der letzten Seminarsitzung ist deutlich geworden, dass sich ein spezifisches Motiv durch zahlreiche Themenfelder zieht und auch die Themenkomplexe „Separatismus“ sowie „Sport und Politik“ prägt. Gemeint ist das Motiv des Nationalismus. Zum einen haben wir Nationalismus als Antreiber für Separationsbewegungen betrachtet. Die Auseinandersetzung mit separatistischen Bewegungen wirft die grundlegende Frage nach der zukünftigen Bedeutung von Nationalstaaten und deren Grenzen auf. Zum anderen haben wir über Nationalismus im Zusammenhang mit Patriotismus und Rassismus im Sport und insbesondere bei großen Sportevents wie der Fußballweltmeisterschaft gesprochen. Auch wenn der Zusammenhang von Nationalismus und unserem dritten großen Themenkomplex, "bedingungsloses Grundeinkommen", zunächst weniger offensicht

Separatismus - eine Bilanz

Von Separatismus spricht man, wenn ein Teil der Bevölkerung die Absicht hat, sich von dem Staat, in dem er lebt, zu trennen, um einen eigenen Staat zu gründen. Allein in Europa gibt es mehrere separatistische Bewegungen und Bestrebungen. Dass sich ein Teil der Bevölkerung von einem Staat trennen möchte, lässt sich in den meisten Fällen mithilfe von zwei wesentlichen Konfliktpunkten begründen: Ökonomische Interessen: Reiche Regionen wie Flandern, Lombardei oder Katalonien stellen sich die Frage: „Warum sollen wir für die anderen ärmeren Regionen zahlen?“ Regionale Gemeinsamkeiten: "Wir sind ganz anders. Wir haben eine andere Mentalität, Kultur, Sprache und Geschichte“ - Die regionalen Gemeinsamkeiten fördern die eigenen Identitäten   Legitimation von Separation Die Frage, ob ein Teil der Bevölkerung ein Recht auf eine Abspaltung hat, ist nicht einfach zu beantworten. Es liegt nämlich ein Widerspruch zwischen dem Selbstbestimmungsrecht der Völker und der territorialen Integri

eSport - eine neue olympische Disziplin?

eSPort in der Politik: Die Politik setzt sich erst seit wenigen Jahren mit dem Thema eSport auseinander, trotzdem ist es schon ein Thema im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung . Denn, wie schon die Sportschau schreibt: " eSport boomt , ist aber in Deutschland immer noch nicht als Sportart anerkannt. Das könnte sich bald ändern. So steht es jedenfalls im vorläufigen Entwurf des Koalitionsvertrages von CDU, CSU und SPD." Viele Anhänger von Computerspielen können sich darauf freuen, dass ihr Hobby mehr Anerkennung erlangt. Vor allem die Fans in asiatischen Ländern sind bei dem neuen Sport führend, wie z.B. Süd-Korea. Schach und andere Bewegungen: Natürlich wird immer noch in Frage gestellt, ob die oft nur in den Armen, Händen und vor allem im Kopf durchgeführte Bewegung ausreichend ist, um als Sportart anerkannt zu werden, wie es 2014 schon mit Schach passiert ist. Quellen: Kroko : http://esport.kicker.de/esport/mehresport/info/716643/artikel_politik_wenn-die-

CONIFA statt FIFA

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"With high ethical standards and dedicated members CONIFA is the world leading organization for people, nations and sportingly isolated regions whom share the joy of playing international football. CONIFA contributes to the enhancement of global relations and international understanding." ( http://www.conifa.org/en/about-us/ ) Die CONIFA ist ein internationaler Fußballverband für Staaten, Minderheiten, staatenlose Völker und Regionen, die nicht Mitglied der FIFA sind. Die Confederation of Independent Football Association veranstaltet seit der Gründung am 7. Juni 2013 in regelmäßigen Abständen Fußballturniere, welche als alternative Weltmeisterschaften organisiert sind. Das erste weltweite Fußballturnier der CONIFA fand im Juni 2014 in Östersund in Schweden statt. Auch in diesem Jahr gab es ein Turnier. Obwohl der Gastgeber das Team aus Baraawe, einer Region im südlichen Somalia, war, musste das Turnier aus politischen Gründen in London stattfinden. Dieser Cup wurde vom 31.

Common Goal - 1% für eine bessere Welt

Einige Sportarten und gerade der Fussball genießen das Privileg, viel Aufmerksamkeit zu bekommen und durch zunehmende Kommerzialisierung, in Wirtschaftssphären vorzudringen, von denen andere Unterhaltungsbranchen nur träumen können. Mit der wachsenden Reichweite/Aufmerksamkeit des Sports oder einzelner Sportler wächst auch das Interesse von Unternehmen an den Ligen/Vereinen/Spielern. Folge: Fernsehverträge werden immer hochdotierter – Ablösesummen steigen, Spielergehälter ebenfalls. Wenn doch so viel Geld in diesem System steckt und Vereine Umsätze wie Großkonzerne machen, warum wird dann nicht versucht, den Cashflow zu nutzen, um damit das Leid in der Welt zu verringern? Selbstverständlich haben viele Vereine eigene Projekte, die sie unterstützen, eigene Corporate-Social-Responsibility-Konzepte und Stiftungen, in denen sie sich nicht erst seit gestern sozial engagieren. Dasselbe gilt für eine Menge Spieler. Viele sind sich ihrer Verantwortung bewusst und versuchen durch Spenden, Sti

Sport und Politik: Rassismus im Sport

Nach Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft kommen derzeit immer häufiger Diskussionen um Rassismus auf. Seien es Konflikte zwischen Spielern auf dem Platz oder auch Konflikte vor und nach den Spielen, durch Fans, andere Mannschaften oder Kommentatoren. Wie bereits in der Sitzung vom 28.06.2018 besprochen, kam es in den letzten Wochen häufiger zu Auseinandersetzungen bei und nach Spielen. Besprochen wurde in dieser Sitzung unter anderem die Auseinandersetzung nach dem Spiel zwischen Serbien und der Schweiz, in dem zwei Schweizer Spieler das albanische Wappentier - den Doppeladler - zeigten und somit auf ihre kosovarisch-albanischen Wurzeln verwiesen. Im Anschluss ergaben sich darüber hinaus Diskussionen über das Verhalten der serbischen Fans und des serbischen Trainers. Hier wurden durch serbische Fans klar erkennbar rassistische Parolen skandiert, von denen sich die serbische Auswahl und vor allem der serbische Trainer nicht distanzierten. Auch nach dem Spiel zwischen Deutschland un

Und noch einmal WM, Fußball, Nationalismus, Balkan

Der von mir empfohlene Erich Rathfelder beschreibt in seinem taz-Artikel " Jubeln mit politischem Kalkül " einen weiteren Fall für unsere Rubrik "Sport und Politik" (Stichwort: Nationalismus). Es geht wieder um Südosteuropa (vulgo: "Balkan"), dieses Mal um Kroatien. Es ist schon unglaublich, wie viel Stoff ein einzelnes Sportereignis wie die WM bietet...

Politische Botschaften im Sport - eine Übersicht des BR

Sport bzw. sportliche Großereignisse können insbesondere durch ihre Popularität und die mediale Aufmerksamkeit eine Bühne für politische Statements bieten und somit unter Umständen auf politischer Ebene Wirksamkeit entfalten. Die Liste von politischen Aktionen im Sport, die in die Geschichte eingingen, ist lang: Ob eine selbstaufgehängte Unabhängigkeitsfahne bei den Olympischen Spielen 1906, der alle Rekorde brechende Auftritt des Afro-Amerikaners Jesse Owens in Hitlerdeutschland 1936, Muhammad Ali als Kriegsdienstverweigerer, The Bloody Olympics 1972 oder zwei russische Athletinnen, die sich 2013 öffentlich küssten – all diese Ereignisse hatten in gewisser Weise eine politische Botschaft. Wie politisch ist der Sport? Unter dieser Frage hat das Team der Puls Redaktion vom BR eine Sammlung von politischen Statements im Sport gesammelt. Übersichtlicht, anschaulich und informativ. Den interessanten Überblick dazu gibt es hier: https://www.br.de/puls/themen/sport/wie-politisch-ist-der-

Sport und Politik: Eine Bilanz

In den letzten Sitzungen haben wir uns mit verschiedenen Aspekten von Sport und Politik beziehungsweise politischer Bildung beschäftigt. Um sie hier zu bilanzieren, könnte man die Erkenntnisse des Seminars in drei Kategorien teilen: Der Einfluss von Sport auf Nationalismus und politische Meinungsbildung, das Verhältnis von Sport und Außenpolitik, sowie das Verhältnis von Sport und innenpolitischen Belangen. Sport und Nationalismus Es ist vielfach belegt, dass Sport eine verbindende und integrative Wirkung hat. Nicht umsonst gelten die Olympischen Spiele als ein Beitrag zur Völkerverständigung . Dies gilt hierbei nicht nur staatenübergreifend, sondern auch die SportlerInnen und Fans der einzelnen Staaten entwickeln dabei ein Gemeinschaftsgefühl. Nationalstaaten haben daher durchaus einen Grund, Sport zu fördern, um die eigene Konstruktion der Identität zu stärken. Auch auf niedrigerer und weniger leistungsorientierterer Ebene kann Sport zu Gemeinschaft führen und damit zur Integra

Sport und Politik: Der Fußballkrieg 1969

Ein Paradebeispiel für die fatale Instrumentalisierung sportlicher Großereignisse durch politische Akteure stellt der sogenannte Fußballkrieg dar, der im Jahr 1969 zwischen Honduras und El Salvador ausgefochten wurde und etwa 3000 Todesopfer forderte. Als unmittelbarer Auslöser der kriegerischen Auseinandersetzungen gilt ein Qualifikationsspiel zur Fußballweltmeisterschaft 1970 zwischen den Nationalmannschaften der beiden mittelamerikanischen Staaten. Nachdem es der honduranischen Auswahl gelang, sich durch einen späten Siegtreffer einen Vorteil für das anstehende Rückspiel zu verschaffen, nahm sich die 18-jährige Salvadorianerin Amelia Bolanos in einem Akt nationalistischer Verblendung das Leben. Die lederne Kugel, die im salvadorianischen Netz einschlug, führte in Kombination mit der eisernen Kugel, durch die das Leben der jungen Frau sein Ende fand, zu einer Stimmung fanatischen Hasses gegenüber dem Nachbarland. Etwa einen Monat nach der schicksalhaften Partie fielen salvador

Sport und Politik: Großereignisse

Können sportliche Großereignisse einen Beitrag zu einer sichereren Welt leisten? Wie viel Diplomatie leistet Olympia? Diese Frage diskutiert Matthias Friebe in einem Interview des Deutschlandfunks mit dem Sportphilosophen Gunter Gebauer und dem Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Soul, Stefan Samse, anlässlich der damals bevorstehenden Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang: https://www.deutschlandfunk.de/dlf-sportgespraech-wie-viel-diplomatie-leistet-olympia.892.de.html?dram:article_id=408297

Sport und Politik: Fußball und nationale Identität

Nicht nur in Deutschland hat die Weltmeisterschaft eine Diskussion zum Thema „nationale Identität und Zugehörigkeit“ ausgelöst. Beispielsweise entbrannte nach dem spannenden Elfmeterschießen zwischen England und Kolumbien diese Debatte auf der britischen Insel. Doch im Gegensatz zu einem eher negativ behafteten Austausch in Deutschland wird die Vielfalt der englischen Nationalmannschaft gefeiert: https://www.zeit.de/sport/2018-07/fussball-wm-england-gareth-southgate-identitaet/komplettansicht Autorin: Stella-Maris Weisser

Sport inmitten von Krieg

In Syrien herrscht seit nun fast sieben Jahren Krieg. Die Menschen leiden und müssen schreckliche Qualen erleben. Doch in diesem Sommer gibt es für sie vier Wochen lang eine Ablenkung von all dem Tod und den Grausamkeiten – die Fußball-Weltmeisterschaft. Syrien selbst hat sich gar nicht für die WM qualifiziert. Sie scheiterten denkbar knapp in den Playoffs, die sie erst in der Verlängerung gegen Australien verloren. Doch dies tat der Begeisterung für den Fußball und insbesondere dss Großereignis WM keinen Abbruch. Überall hängen Fahnen aus den Fenstern und Trikots der Mannschaften, die sich qualifizieren konnten, werden gekauft. Die Spannung ist greifbar. Bei all der Vorfreude fällt es den Syrern leichter, die Auswirkungen des Krieges vergessen zu können. Früher wurden die Spiele häufig entweder mit der Familie oder den Nachbarn geschaut, doch heute hat sich das geändert: Die Menschen gehen auf die Straße und schauen die WM in Cafés, Restaurants oder beim Public Viewing. Es werden

Buch zum Grundeinkommen bei der bpb

Vermutlich inspiriert von unserer Beschäftigung mit dem bedingungslosen Grundeinkommen hat die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) heute (!) ein Buch zum Thema ins Programm aufgenommen: Eva Douma (2018), Sicheres Grundeinkommen für alle. Wunschtraum oder realistische Perspektive? Das Buch kann (wie üblich) für 4,50 € bestellt werden . Die Beschreibung auf der bpb-Website macht neugierig: "Ein monatlicher Geldbetrag vom Staat für alle – und das völlig bedingungslos? Was für manche immer noch eine realitätsferne Utopie ist, hat mittlerweile Befürworter unterschiedlichster Couleur. Gleichzeitig wird ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) aber auch von Vielen kategorisch abgelehnt. Auf beiden Seiten sind die Argumente überaus divers. Steht für einen Teil der Befürworter der Wandel der Arbeitswelt im Zuge der Digitalisierung im Vordergrund, sehen andere im BGE in erster Linie die Möglichkeit, Menschen von ökonomischen Zwängen befreit ihre Potenziale ausschöpfen z

Politische Aussagen von Sportlern

Auf der Homepage der Süddeutschen Zeitung erschien am 6.6. diesen Jahres ein interessanter Artikel zu politischen Aussagen von Sportlern und deren Wirkung. Dabei versucht der Autor, den Protest amerikanischer Sportler gegen Trump und dessen Politik mit der sogenannten Erdogan-Affäre zu verbinden. Außerdem ruft er alle Sportler dazu auf, sich ihrem Einfluss und der Wirkung ihrer Worte und Taten bewusst zu sein: http://www.sueddeutsche.de/sport/meinung-am-mittag-sport-und-politik-was-us-sportler-oezil-voraus-haben-1.4004203

Sport und Politik: Neues von der WM

Kurzer Beitrag von Spiegel Online zum Thema Politik und Fußball: http://www.spiegel.de/sport/fussball/fifa-prueft-ukraine-aeusserungen-von-kroatiens-wm-star-vida-a-1217308.html

Politische und gesellschaftliche Themen in der NFL

In der US-amerikanischen Football-Liga „National Football League“ (NFL), die es in der heutigen Form seit den 1970er Jahren gibt, kam und kommt es immer wieder zu Ereignissen, die einen politischen und gesellschaftlichen Bezug bzw. Hintergrund haben. Kaum eine andere Sportart in den USA zeigt und präsentiert sich so patriotisch wie Football. Dieser Text beschäftigt sich mit einigen jüngeren Ereignissen, den Hintergründen und Auswirkungen. Im September 2016 kniete sich der ehemalige Quaterback der San Francisco 49ers Colin Kaepernick während der Nationalhymne vor dem Spiel hin. Er wollte damit seinen Unmut über Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA zum Ausdruck bringen. Viele NFL-Spieler schlossen sich dieser Form des Protests an. Dies wurde von US-Präsident Donald Trump und großen Teilen der US-Regierung stark kritisiert. Trump beschimpfte die Spieler auf übelste Art und Weise und forderte auch deren Entlassung. Mittlerweile haben die Besitzer aller NFL-Teams festge

Separatismus: Unabhängige Färöer-Inseln

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Photo: Erik Christensen, Tórshavn october 2005 (2) ,  CC BY-SA 3.0 Die Färöer sind ein Inselstaat, welcher nördlich von Schottland, westlich von Norwegen und südlich von Island im Atlantik liegt. Er ist mit seiner geringen Bevölkerung von nur 50.000 Einwohnern in Deutschland eher unbekannt. Die meisten Deutschen kennen die Färöer-Inseln lediglich durch sportliche Events, wie zum Beispiel die Qualifikationsrunden für Europa- und Weltmeisterschaften. Im folgenden Beitrag sollen die Unabhängigkeitsbestrebungen des Inselstaates etwas unter die Lupe genommen werden. Doch zunächst stellen sich die Fragen: Sind die Färöer-Inseln nicht unabhängig? Warum wird von einem Inselstaat gesprochen, wenn es scheinbar gar kein Staat ist?

Das bedingungslose Grundeinkommen - Versuch einer Bilanz

Ist das bedingungslose Grundeinkommen ein realistisches Zukunftsmodell? Dieser und sich aus ihr ergebenden Fragen widmeten wir mehrere Sitzungen unseres Seminars. Der Grundgedanke des Konzeptes klingt verlockend: Geld für alle und das ohne jegliche Arbeitsleistung. Alle Bürgerinnen und Bürger würden einen Geldbetrag von etwa 1000 Euro monatlich erhalten, ganz abgesehen davon, ob sie einer Arbeit nachgehen oder nicht. Dabei steht es jedem offen, sich mithilfe eines Jobs zusätzliches Geld dazuzuverdienen. Diejenigen, die mit dem finanziellen Minimum auskommen, sind also nicht dem Zwang ausgesetzt, eine Arbeit zu finden. Finanziert wird dieses Modell (in der Version von Götz Werner) allein durch die Umsatzsteuer, die auf 50 % angehoben werden soll. Im Gegenzug entfallen alle anderen Steuern und Sozialleistungen. Die Idee, die hinter diesem neuartigen Konzept steht, ist die der Gleichheit, aber auch die Behebung vielerlei Mängel unseres derzeitigen Systems sowie die Feststellung, dass

Gesetze im Schatten der WM?

Am Donnerstag, dem 14. Juni 2018, wurde um Punkt 17 Uhr das erste Spiel der Fußball-WM von 2018 angepfiffen - Gastgeberland Russland spielte gegen Saudi-Arabien und eröffnete damit die 21. Austragung des Turniers. Wenn die Weltmeisterschaft bis dahin nicht Thema Nummer Eins in Medien und Gesprächen war, war sie es spätestens jetzt. Diskutiert wurde über das Austragungsland, die FIFA, Putin, Özil, Gündogan, Erdogan, über Außenseiter und über Favoriten. Natürlich gab es auch andere Themen, die wichtig waren: BAMF, Trump, Flüchtlingsschiffe, Missbrauchsfälle - doch sie alle schienen im Schatten der WM unterzugehen. Zumindest bis zum 27. Juni, als Deutschland gegen Südkorea verlor und damit aus dem Turnier ausschied. Dann wurde panisch darüber diskutiert, wie es dazu kommen konnte, wer die Verantwortlichen dafür sind und welche Konsequenzen der DFB daraus ziehen müsste - natürlich hatte jeder Bundesbürger eine hochqualifizierte Meinung dazu. Sobald der erste Schock überwunden war, wachte

Fußball bindet und bildet

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Afdruk zonder naam fotograaf / Anefo, Collectie Fotocollectiie Afdrukken ANEFO Rousel, fotonummer 157-1123, Bestanddeelnr 157-1123 , CC0 1.0 Es fühlt sich so normal an, ist aber doch faszinierend. Ich stehe auf einem Fußballplatz irgendwo in einem anderen Land, keiner versteht Deutsch oder Englisch und trotzdem findet, wie hier unter der strahlenden Sonne Süditaliens, ein packendes Fußballspiel statt. Wo es im alltäglichen Leben, im Beruf oder auch unter Freunden als Voraussetzung gilt, über eine Sprache zu verfügen, mit der man sich mit seinen Mitmenschen verständigen kann, so ist das im Sport nicht unbedingt notwendig. Wieso das so ist, kann man sehr gut am Beispiel Fußball erklären, lässt sich aber natürlich auf eine Vielzahl anderer Sportarten übertragen. Die Regeln im Fußball sind international festgelegt und in jedem Land auf der Welt gleich. Solange man sich auf ein Spielfeld verständigen kann, aus irgendwelchen Gegenständen zwei Tore bildet und ein rollendes Spielgerät

Sport und Politik: Mitschrieb der Sitzung am 28.06.18

Die vergangene Sitzung stand ganz im Zeichen der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Wir diskutierten über die Auswirkungen des Sports auf internationale Beziehungen und darüber, wie Politiker versuchen, den Sport für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Ausleben der nationalen Identität auf dem Spielfeld Schon früh spielte das Ausscheiden der "Nationalmannschaft" aus Deutschland, oder eher der DFB-Auswahlmannschaft, wobei Herr Müller diese Differenzierung sehr wichtig findet, eine große Rolle in der Sitzung. Gerade die "Nationalspieler" repräsentieren und fördern den Nationalstolz der Bürger. Eine neuerliche Repräsentation dieses Nationalstolzes trug sich gerade während der WM zu, als ein Schweizer Spieler mit Wurzeln im Kosovo das Zeichen seines, von vielen nicht anerkannten, Staates, einen Doppeladler zeigte und dafür von der FIFA eine (symbolische) Geldstrafe erhielt. Da viele nicht näher mit dem Konflikt in dieser Region vertraut waren, erläuterte unser

Elisabeth K. und das Versagen von DFB und Bundesregierung

Am 8. März 1977 wird die deutsche Studentin Elisabeth Käsemann in Buenos Aires von der Militärpolizei verschleppt und im Gefangenenlager El Vesubio über mehrere Tage gefoltert. Man wirft ihr vor, Teil einer linksextremistischen Terrorgruppe zu sein, die gegen die im Vorjahr durch einen Putsch an die Macht gekommenen Militärdiktatur von General Jorge Videla mit Gewalt vorgehen würde. Nach über zwei Monaten in Gefangenschaft wird sie am 24. Mai 1977 tot aufgefunden. Die argentinische Presse berichtet am folgenden Tag: "16 Aufrührer in Monte Grande erschossen, bei einem Treffen überrascht." Dass die junge Frau aus Gelsenkirchen nicht Teil einer Terrorzelle war und dieses „Treffen“ von der Militärpolizei gestellt wurde, um die 16 Menschen skrupellos zu erschießen, wissen zu diesem Zeitpunkt nur die wenigsten. Die definitiv links orientierte junge Aktivistin war zwar Teil einer Gruppe, die sich gegen die Militärdiktatur organisierte, aber tat dies ausschließlich auf friedliche A

Separatismus: Text zu Katalonien

Auf dem LSE-Blog EUROPP wurde ein hervorragender Beitrag zur Situation in Spanien bzw. Katalonien veröffentlicht, der vieles von dem systematisch zusammenfasst, über was wir im Seminar gesprochen haben, inklusive der Querverweise zu Globalisierung, europäischer Integration und dem Themenfeld Populismus. Die Lektüre lohnt unbedingt: Sebastian Balfour : The Catalan and Spanish crisis: A European perspective

Wenn Sport politisch ist... Videoempfehlung "Mit offenen Karten"

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Im Beitrag "Wenn der Sport politisch ist" geht das Format Mit offenen Karten von Arte auf viele verschiedene Verflechtungen von Sport und Politik ein. Einflussnahme durch "Stadion-Diplomatie", die Vergabe von symbolträchtigen Austragungsorten und auch die Mitgliedschaft in verschiedenen regionalen Verbänden zählen zu den Themen des Beitrags.

Sport und Politik: Ping-Pong-Diplomatie

Der Begriff „Ping-Pong-Diplomatie“ stammt aus den 1970er Jahren und bezeichnet die politische Annäherung der Vereinigten Staaten von Amerika bzw. der westlichen Welt mit der Volksrepublik China. Eine große Rolle spielte dabei der Tischtennissport, was die Begrifflichkeit deutlich macht. Glenn Cowan und Zhuang Zedong - zwei uns heute unbekannte Namen. Zwei junge Männer im Jahre 1971. Zwei Tischtennisspieler. Beide bei der Tischtennis-Weltmeisterschaft in Japan und doch aus zwei völlig unterschiedlichen Welten. Einer aus den modernen kapitalistischen USA, der andere aus dem von Mao streng geführten kommunistischen China. Sie treffen sich zufällig in einem Bus während dieser Weltmeisterschaft, da Cowan unbeabsichtigt in den Mannschaftsbus der chinesischen Mannschaft einsteigt. Dabei kommt er mit Zuhang Zedong, amtierender Einzelweltmeister, ins Gespräch. Eine außergewöhnliche Tatsache, denn die politische Lage zwischen China und den Vereinigten Staaten ist zu diesem Zeitpunkt äuße