Parteien und Demokratie - aktuelle APuZ-Ausgabe

Demokratie ohne Parteien geht nicht, die Parteien sind in der Krise, damit ist die Demokratie in Gefahr. Dieser in jeder Hinsicht zentralen Thematik widmet sich die aktuelle Ausgabe 27-28/2025 der Zeitschrift APuZ (= Aus Politik und Zeitgeschichte). Durchweg alle Beiträge des Hefts "Parteiendemokratie" sind lohnenswert, besonders empfohlen seien die Aufsätze von Jun und Koß:

  • JAN-WERNER MÜLLER: ENDE DER PARTEIENDEMOKRATIE?
    Populismus und Bürgerratsmodelle setzen die Parteiendemokratie von unterschiedlichen Seiten unter Druck. Neu entstehende Parteien können unter diesen Vorzeichen Teil eines legitimen Strukturwandels sein, solange sie demokratischen Grundprinzipien verpflichtet bleiben.
  • UWE JUN: DAS PARTEIENSYSTEM ZWISCHEN FRAGMENTIERUNG UND POLARISIERUNG
    Das deutsche Parteiensystem hat sich zu einem fluiden pluralistischen System gewandelt, das durch Polarisierung sowie Fragmentierung und Segmentierung geprägt ist. Das erschwert nicht nur Regierungsbildungen, sondern bedroht auch die Stabilität der Parteiendemokratie.
  • THERES MATTHIEẞ: DIE UNTERSCHÄTZTE STÄRKE VON MINDERHEITSREGIERUNGEN
    Minderheitsregierungen sind in einem polarisierten Parteiensystem kein Allheilmittel, aber sie sind mehr als das letzte Mittel in der Not. Richtig gestaltet, können sie eine Antwort auf die politischen Realitäten einer zunehmend fragmentierten Demokratie sein.
  • MICHAEL KOẞ: ABSCHIED VON DEN ALLERWELTSPARTEIEN?
    Der politische Wettbewerb der Nachkriegszeit und seine zugrunde liegenden Konfliktlinien begünstigten den Aufstieg der Volksparteien. Der neue Konflikt zwischen universalistischen und partikularistischen Positionen lässt die Voraussetzungen ihres Aufstiegs erodieren.
  • MARINA MÜNKLER: VON DER PARTEIEN- ZUR PLATTFORMDEMOKRATIE
    Statt zur „Schwarmdemokratie“ zu werden, ist die Parteiendemokratie dabei, sich zur Plattformdemokratie zu wandeln. Deren Strukturen und Kommunikationsformen gefährden den demokratischen Diskurs. Damit ist auch die Demokratie selbst bedroht.
  • ANDRÉ BÄCHTIGER · SERAPHINE ARNOLD · FRANZISKA MAIER · ANJA RIEKER · VANESSA SCHWAIGER · EVA-MARIA TRÜDINGER: BÜRGERWÜNSCHE ZUR REFORM DER PARTEIENDEMOKRATIE
    Bei Bürgerinnen und Bürgern steht die repräsentative Parteiendemokratie nach wie vor hoch im Kurs. Zugleich haben viele Menschen aber große Sympathien für Mischsysteme mit mehr Bürgerbeteiligung und Expertise. Das sollte bei künftigen Reformen Berücksichtigung finden.
  • LIANE BEDNARZ: PARTEIENVERDROSSENHEIT – UND WAS DAGEGEN HELFEN KÖNNTE
    Der verbreiteten Parteien- und Politikverdrossenheit wohnt die Gefahr inne, sich zu einem grundlegenden Misstrauen gegenüber der liberalen Demokratie auszuweiten. Grund genug, der Frage nachzugehen, was ihre wichtigsten Ursachen sind.

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