Ein Beitrag von Helge Wilhelm „Der Begriff der 'Offenen Gesellschaft' ist zu einem geflügelten Wort geworden. Er geht zurück auf den französischen Philosophen Henri Bergson, doch war es der österreichische Brite Karl Popper, der ihn mit Leben füllte. Auf ihn, diesen Hofphilosophen der freien Welt, berufen sich immer wieder Wirtschaftkapitäne, Religionsführer, Kaiser und Präsidenten.“ (Nasher, 2017, Vorwort). Jedes Schulkind in der angloamerikanischen Welt hat zumindest schon einmal etwas von der „open society“ gehört. Außerhalb des englischen Sprachraums aber schwindet Poppers Bedeutung. Wie kann das sein? Wie konnte es dazu kommen, dass Popper, ein Österreicher, in der englischsprachigen Welt als Koryphäe der Demokratietheorie fester Bestandteil des Diskurses ist und anderswo kaum eine Rolle spielt? Es hat sicherlich viel mit dem Leben Poppers zu tun. Vor dem Faschismus auf die andere Seite der Welt, nach Neuseeland, geflüchtet und später nach England emigriert, hat Popp...