Was uns bewegt - Der 14. Bundeskongress Politische Bildung
Der 14. Bundeskongress Politische Bildung tagte diesen März drei Tage lang unter dem Titel „Was uns bewegt. Emotionen in Politik und Gesellschaft“ im Kongresszentrum Leipzig Zoo sowie der Volkshochschule Leipzig. Die Auftaktveranstaltung am Donnerstagabend wurde von Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Barbara Menke (bap e.V.), Prof. Dr. Thomas Fabian (Bürgermeister von Leipzig) und Prof. Dr. Tonio Oeftering (DVPB e.V.) mit einer Debatte über das Kongress-Thema „Emotionen in Politik und Gesellschaft“ eröffnet.
Anschließend folgte die Keynote von Prof. Dr. Eva Illouz, Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität Jerusalem, zum Thema „Emotions in Politics“. Seit vielen Jahren forscht Eva Illouz zu dem Thema Emotionen, insbesondere im Zusammenhang mit der kapitalistischen Gesellschaftsordnung und den Massenmedien.
Der erste inhaltliche Abschnitt ihres Vortrags widmete sich vornehmlich der nach wie vor stark verbreiteten Annahme, dass aufgeklärte Politik und Emotionen gegensätzlich und demnach nicht vereinbar seien. Eva Ilouz plädierte dafür, dass Emotionen immer Teil politischer Strukturen sind und untersuchte in ihrer Keynote, auf welche Weise Emotionen politischen und gesellschaftlichen Prozessen innewohnen und diese prägen.
Im weiteren Verlauf des Vortrags legte sie den Schwerpunkt auf die Bedeutung von Emotionen im Kontext populistischer Phänomene und Akteure. Sie arbeitete zwei wesentliche Merkmale des momentanen Populismus heraus: Eine ausgeprägte Anti-Establishment-Haltung sowie ein gesteigertes Misstrauen gegenüber Fakten, Expertenwissen und Medien. Durch dieses Misstrauen gegenüber Fakten und Medien wird Emotionen eine besondere, legitimierende Bedeutung zuteil. Jedoch stehen Anhänger des populistischen Spektrums nicht per se für Emotionen ein.
Populistische Akteure mobilisieren gezielt Wählerinnen und Anhängerinnen durch das Schüren von Ängsten. Eva Illouz beschrieb in ihrem Vortrag, wie Populisten eine „fearscape“ durch die Abgrenzung von In- und Outgroups und der damit einhergehenden Konstruktion von Feindbildern kreieren. Sie definiert diese Abwertung der „Anderen“ in Anlehnung an die Definition Luc Boltanskis von „Ressentiments“. Demnach verstärkt sich die ablehnende Haltung durch das Gefühl, diese nicht äußern oder entsprechend handeln zu können. Eva Illouz verwies hierbei auch auf die „Deep Story“ von Arlie Russel Hochschild in deren Buch "Strangers in their own land".
Eva Illouz schloss ihren Vortrag mit der Argumentation, dass die Entstehung einer Parallelwelt der Fakten, befördert durch die Legitimation von Emotionen und ein wachsendes Misstrauen gegenüber Medien, eine Gefahr für die Stabilität der Demokratie darstellt.
In den beiden darauffolgenden Tagen wurde im Rahmen verschiedener Sektionen und Workshops lebhaft über die Bedeutung von Emotionen in Politik und Gesellschaft diskutiert.
Anschließend folgte die Keynote von Prof. Dr. Eva Illouz, Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität Jerusalem, zum Thema „Emotions in Politics“. Seit vielen Jahren forscht Eva Illouz zu dem Thema Emotionen, insbesondere im Zusammenhang mit der kapitalistischen Gesellschaftsordnung und den Massenmedien.
Der erste inhaltliche Abschnitt ihres Vortrags widmete sich vornehmlich der nach wie vor stark verbreiteten Annahme, dass aufgeklärte Politik und Emotionen gegensätzlich und demnach nicht vereinbar seien. Eva Ilouz plädierte dafür, dass Emotionen immer Teil politischer Strukturen sind und untersuchte in ihrer Keynote, auf welche Weise Emotionen politischen und gesellschaftlichen Prozessen innewohnen und diese prägen.
Im weiteren Verlauf des Vortrags legte sie den Schwerpunkt auf die Bedeutung von Emotionen im Kontext populistischer Phänomene und Akteure. Sie arbeitete zwei wesentliche Merkmale des momentanen Populismus heraus: Eine ausgeprägte Anti-Establishment-Haltung sowie ein gesteigertes Misstrauen gegenüber Fakten, Expertenwissen und Medien. Durch dieses Misstrauen gegenüber Fakten und Medien wird Emotionen eine besondere, legitimierende Bedeutung zuteil. Jedoch stehen Anhänger des populistischen Spektrums nicht per se für Emotionen ein.
Populistische Akteure mobilisieren gezielt Wählerinnen und Anhängerinnen durch das Schüren von Ängsten. Eva Illouz beschrieb in ihrem Vortrag, wie Populisten eine „fearscape“ durch die Abgrenzung von In- und Outgroups und der damit einhergehenden Konstruktion von Feindbildern kreieren. Sie definiert diese Abwertung der „Anderen“ in Anlehnung an die Definition Luc Boltanskis von „Ressentiments“. Demnach verstärkt sich die ablehnende Haltung durch das Gefühl, diese nicht äußern oder entsprechend handeln zu können. Eva Illouz verwies hierbei auch auf die „Deep Story“ von Arlie Russel Hochschild in deren Buch "Strangers in their own land".
Eva Illouz schloss ihren Vortrag mit der Argumentation, dass die Entstehung einer Parallelwelt der Fakten, befördert durch die Legitimation von Emotionen und ein wachsendes Misstrauen gegenüber Medien, eine Gefahr für die Stabilität der Demokratie darstellt.
In den beiden darauffolgenden Tagen wurde im Rahmen verschiedener Sektionen und Workshops lebhaft über die Bedeutung von Emotionen in Politik und Gesellschaft diskutiert.
Auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung finden sich Aufzeichnungen aller Sektionen des 14. Bundeskongresses Politische Bildung.
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